Die Tillandsien
gehören sicherlich zu den skurilsten
Kulturpflanzen mit den unmöglichsten
Wuchsformen, vom nur wenige Zentimeter kleinen
Winzling bis zu imposanten Pflanzen mit
meterlangen Blütenständen. In
der Natur wachsen Tillandsien an exponierten
Standorten wie Baumkronen laubabwerfender Bäume,
in Sträuchern, auf Stromleitungen oder Felsen,
meist dem vollen Sonnenlicht ausgesetzt. Diesen
Lichtansprüchen muss in der Kultur so gut wie
möglich Rechnung getragen werden. Die Standorte
der meisten grauen Tillandsien zeichnen sich
zudem durch periodische Trockenheit, zumeist
gepaart mit geringen Niederschlagsmengen und
starken Temperaturschwankungen mit stark
abgesenkten Nachttemperaturen aus. Diese Faktoren
begünstigen das Wachstum und die Blütenbildung
in hohem Maße. Daher versuche ich diese
Bedingungen auch im Gewächshaus zu erzeugen,
z.B. durch eine extreme Nachtabsenkung der
Temperatur auf bis zu 8°C.
Aufgrund
der natürlichen Wachstumsbedingungen kommt allen
grauen Tillandsien ein Freilandaufenthalt in der
frostfreien Zeit frühestens nach den
Eisheiligen bis zum Auftreten der ersten
Nachtfröste im Spätherbst sehr zugute.
Er stärkt die Pflanzen für die lichtarme
Winterzeit bis die Tage in den Monaten
Februar/März wieder spürbar länger werden.
Dann setzt auch langsam das Wachstum wieder ein,
oftmals mit der Entwicklung der Blüten.
|
|
|
|